Sonntag, 12. Mai 2013

Rezension...Der Duft des weißen Salbei von Erin Hamilton

Die Autorin:

Erin Hamilton ist ein Pseudonym für die am 1. Mai 1978 geborene deutsche Autorin Rebekka Pax, die außerdem noch unter dem Pseudonym Rebecca Maly schreibt. Sie war nach Abschluss eines Studiums der Skandinavistik und Archäologie mehrere Jahre sowohl in Amerika als auch in Deutschland beim Film tätig. Heute lebt sie zusammen mit ihren zwei Katzen in ihrer Geburtsstadt und arbeitet, wenn sie nicht gerade schreibt, als archäologische Zeichnerin.
Neben zahlreichen Kurzgeschichten veröffentlicht Rebekka Pax belletristische Romane in den Genres Urban Fantasy und Historischer Roman ("Im Tal des Windes" v. Rebecca Maly).

Inhalt:

Louisiana, 1859. Anabell Arceneaux führt das behütete Dasein einer jungen Südstaatenlady, bis das Familiengut eines Tages zerstört wird und sie mit ihrem Vater nach Kalifornien auswandern muss. Zurück bleibt ihr Verlobter Lewis, der ihr nachzukommen verspricht. Doch ihr neues Leben im Land der Träumer und Goldgräber fordert seinen Tribut und hält einen schweren Schicksalsschlag für sie bereit...

Daten im Überblick:




Taschenbuch:

Autor: Erin Hamilton
Originaltitel: -
ISBN: 3492300553
Erschienen: Februar 2013
Verlag: Piper
Seiten: 432
Preis: 9,99€





Eigene Meinung:


Louisiana, 1859: Anabell Arceneaux kehrt nach einem mehrjährigen Klosteraufenthalt zurück auf die Plantage ihres Vaters. Doch schon nach wenigen Monaten müssen sie durch eine Feuerbrunst und die Pocken ihr Zuhause zurücklassen, um in Alta California eine neue Plantage aufzubauen. Besonders schwer fällt ihr der Abschied von ihrem Verlobten Lewis, der jedoch verspricht sobald wie möglich nachzukommen.
Doch das Leben an der Westküste hält auch nach der beschwerlichen Reise nicht das erwartete Happy End bereit.

Anabell Arceneaux ist äußerlich eine wohlerzogene junge Dame, da sie in der Klosterschule alles gelernt hat, was eine Frau aus dieser Gesellschaftsschicht zur damaligen Zeit können sollte. Allerdings ist sie nicht wirklich an Teepartys interessiert und kann auch das Leben auf der Plantage nicht gutheißen. Denn sie verurteilt ihren Vater und alle anderen Plantagenbesitzer für die Sklavenarbeit und das Behandeln der Sklaven. Nach ihrem Umzug nach Alta California sind es nun nicht mehr die afrikanischen Sklaven, sondern die Indianer, die von den Weißen ausgebeutet und abgeschlachtet werden. Dadurch gerät auch ihr Glaube an Gott auf den Prüfstand und nach einem plötzlichen Ereignis findet sich die junge Frau in einer komplett neuen Welt wieder.

In diesem historischen Roman wird die Verdrängung der Indianer im Westen der USA zum zentralen Thema. Der Begriff „Indianer“ sollte euch aber nicht vom Lesen abhalten, da das Buch auch mich (als jemand der Indianern davor als nicht interessant empfunden hat) überzeugen konnte. Der Lerneffekt besteht darin, dass man sehr viel über die wunderschöne Kultur der Indianer erfährt und auch die allmähliche Verdrängung durch die Weißen Siedler nachfühlen kann.

Die emotionale Achterbahnfahrt auf die mich dieses Buch geschickt hat, reicht von Wut über friedliches Zurücklehnen, Mitschmachten und Weinen. Denn natürlich ist hier eine Liebesgeschichte mit eingewoben worden, die auf unkitschige Art und Weise das Thema noch näher an den Leser heranträgt. Und so hat es mich schließlich auch sehr aufgeregt, über diese Ungerechtigkeiten zu lesen und zu wissen, dass es sie wirklich gab. Da habe ich wirklich Herzklopfen gekriegt und konnte kaum noch weiterlesen.

Der Schreibstil der (deutschen) Autorin ist leicht zu lesen. Es gibt keinerlei Längen, da die Autorin anscheinend lieber im Zeitraffer schreibt. So umfasst das Buch mehrere Jahre des Lebens von Anabell. Dem historischen Roman tut das nur gut, da man die Entwicklungen im Westen so über mehrere Jahre verfolgen kann.

FAZIT

Dieser historische Roman mit einer recht ungewöhnlichen Protagonistin beschäftigt sich hauptsächlich mit der Verdrängung der Indianer im Westen der USA. Dabei erfährt man sehr viel über ihre Kultur und das Verhalten der Weißen. Dabei habe ich oft tiefe Wut über die ungerechte Behandlung empfunden, gleichzeitig war es aber auch stellenweise ein sehr ruhiges, friedliches Buch. Eine Liebesgeschichte macht diese Thematik für den Leser greifbar und emotional packend.
 
5/5 Punkten

 

5 Kommentare:

  1. Das Buch hat mir auch richtig, richtig gut gefallen!
    Die Geschichte ist absolut fesselnd und emotional. Gehört definitiv zu meinen Lieblingsbüchern!

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  2. Eine sehr schöne Rezension. Ich muss sagen, dass ich durch deine Rezensionen auch immer wieder auf Bücher stoße, die ich vorher nicht unbedingt kannte - und das gefällt mir wirklich gut. Ich wünsche dir aber auch mit deiner aktuellen Lektüre viel Spaß und bin gespannt, wie dir Teil 2 gefällt.

    Einen schönen Sonntag,
    liebe Grüße
    Patricia

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  3. Bei historischen Romanen mit solchen Titeln bin ich immer ein bisschen skeptisch, weil die meistens eher so in die Iny Lorentz - Richtung gehen und ich da außnahmsweise ein bisschen anspruchsvoller bin :P Aber weil du so begeistert klingst, schau ich mir das ganze mal genauer an :D

    Nach deiner Anmerkung zu "Sturmhöhe" hab ich ein bisschen recherchiert und tatsächlich handelt es sich bei meiner Ausgabe wenn überhaupt nur um eine leicht gekürzte Ausgabe - puh! ;D Nichts ärgert mich so sehr, wie gekürzte Bücher :P Also, man kommt auf jeden Fall ganz gut durch :) Und ich finde, es ist eine Lektüre auf jeden Fall wert. Und wenn man sich nur über die merkwürdigen Charaktere aufregen will xD

    Liebe Grüße
    MelMel

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  4. Tolle Rezi! Und das Cover gefällt mir total gut. :)
    Vielleicht lese ich es ja auch mal. <3

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  5. Liebe Annie,
    ich freue mich wirklich sehr, dass Dir der Roman so gut gefallen hat. Deine Rezension auf Amazon zu finden, hat mir den Sonntag versüßt. Das beweist mir wieder, dass viel historischer Hintergrund auch in einem "Unterhaltungsroman" funktionieren.
    @ MelMel - die Titel sind bei dem Genre in letzter Zeit leider Pflicht. Das Buch hieß ursprünglich "Präriedämmerung" und bezog sich damit direkt auf das Ende der Prärieindianer. Ich finde aber auch, dass in letzter Zeit viele relativ schlechte Romane in diesem Genre erscheinen. Carmen Lobato und Andrea Gunschera sind allerdings zwei Autorinnen die sehr tolle Sagas schreiben.

    viele Grüße
    Rebekka Pax / Erin Hamilton

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Danke für jedes einzelne liebe Kommentar! Anni