Montag, 28. Januar 2013

Rezension...Das Haus der vergessenen Träume von Katherine Webb

Die Autorin:

Katherine Webb wird im Jahr 1977 geboren. Aufgewachsen im ländlichen Hampshire, belegte sie an der Durham University Kurse in Geschichte.
Heute lebt die Autorin in Newbury, Berkshire, zuvor hielt sie sich längere Zeit in London und Venedig auf.
Nach ihrem international erfolgreichen Debüt "Das geheime Vermächtnis" folgt nun ihr zweiter Roman "Das Haus der vergessenen Träume".

Inhalt:

Erst schlägt es höher, dann steht es still
Als die Journalistin Leah Hickson auf zwei geheimnisvolle Briefe stößt, gerät sie bald in den Sog einer Spurensuche, die sie in das England des frühen 20. Jahrhunderts zurückführt. Es ist die Geschichte einer starken jungen Frau, eine Geschichte von Liebe und tödlichem Verrat. Und schon bald erkennt Leah, dass die Vergangenheit ihr eigenes Leben nicht unberührt lässt. Denn ihre Nachforschungen führen sie zu einem alten Haus und einem lange vergessenen Familiengeheimnis, das stärker mit ihrem Schicksal verwoben ist, als sie zunächst ahnt …

Daten im Überblick:

Taschenbuch:
Autor: Katherine Webb
Originaltitel: The Unseen
Erschienen: 2012
ISBN: 9783453357150
Verlag: Diana
Seiten: 544
Preis: 9,99€









Eigene Meinung:

Cold Ash Holt, 1911: Trotz ihrer Vergangenheit, bekommt Cat Morley eine Anstellung als Dienstmädchen bei dem Pfarrerehepaar Canning. Obwohl die Umgebung eine andere ist, lassen sie die Nächte von Gefangenschaft und Misshandlung nicht los. Ihre Situation scheint ausweglos, von Geburt an durch Geschlecht, Bildung und Beruf minderwertig, scheint ihr Leben vorherbestimmt. Wie soll sie jemals, ohne Geld und Beistand, Freiheit erlangen?

London, 2011: Die Journalistin Leah beginnt nach einer schaffensfreien Phase, dem Rätsel eines seit 100 Jahren toten Soldaten auf den Grund zu gehen. Ihre Suche führt sie auch nach Cold Ash Holt. Dort taucht sie immer tiefer in gegenwärtige und längst vergangene Zeiten ein.

Der Roman spielt 1911 und 2011, wobei die Autorin kapitelweise die Zeiten wechselt. Allerdings war das für mich überhaupt nicht verwirrend, da die Kapitel relativ lang sind und man genug Zeit hat sich an die jeweilige Umgebung zu gewöhnen.
könnte spontan auch nicht sagen, welche Charaktere mir in welcher Zeit besser gefallen haben, da ich an beiden Geschichten gleichermaßen interessiert war.

Katherine Webb hat es geschafft, einen hervorragenden Spannungsbogen aufzubauen. Außerdem gibt es einige Themen, die in diesem Buch vereint werden. Da wäre natürlich die Spurensuche in der Gegenwart, die mir immer schon sehr gut gefallen hat. Ich mag es, mit den Protagonisten in vergangenen Zeiten zu schnüffeln. Vor allem wenn die Hauptcharaktere dabei so sympathisch sind wie Leah. Ihre Geschichte tritt aber hinter der vordergründigen Erzählung von 1911 zurück. So blieb sie teilweise etwas fremd, was die Entwicklung der Geschichte allerdings nicht behindert.

Weitere Aspekte werden durch Cat im Jahr 1911 aufgegriffen. Sie scheint ihrer Zeit voraus, ist Suffragette (Frauenrechtlerin) und verbannt Klassenunterschiede durch die Geburtsumstände in die Vergangenheit. Das schickt sich nicht für eine Frau – so versucht ihr das auch Hester Canning, die Pfarrersfrau, klar zu machen. Sie steht in starkem Kontrast zur rebellischen und waghalsigen Cat. Insofern spiegelt das Buch sehr schön die gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten dieser Zeit wieder.

Das Ende ließ mich mit ein paar Tränchen zurück: Ob vor Glück oder Traurigkeit erfahrt ihr hier nicht…

FAZIT

Wer sich noch nie an einen solchen Roman gewagt hat (z.B. aus Angst er sei zu kitschig), sollte sich dieses Buch vornehmen. Es überzeugt durch starke Hauptcharaktere, einer schlüssigen parallel erzählten Handlung und liefert indirekt Einblicke in die Zeit um 1911. Absolut unkitschig und wunderschön erzählt – an dieses Buch muss ich sicher noch oft zurück denken!

5/5 Punkte
 
 

2 Kommentare:

  1. Das Buch hört sich wirklich super an.
    Ist zwar eigentlich nicht so mein Genre, aber wahrscheinlich werde ich es mir trotzdem mal ansehen, um mal wieder ein bisschen Abwechslung rein zu bringen ;-)

    LG
    Chrissy

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  2. Das Buch klingt ganz interessant :) Nur die Seitenzahl schreckt mich ein klein wenig ab .. Aber ich denke, ich werde es irgendwann lesen.

    Super Rezi, wie immer ;*

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Danke für jedes einzelne liebe Kommentar! Anni