Rezension...Mein Winter mit Grace von Paul Richard Evans

Der Autor:

Richard Paul Evans wurde 1962 im amerikanischen Bundesstaat Utah geboren. 1980 begann er an der Universität von Utah zu studieren und bekam vier Jahre später seinen Bachelor. Er arbeitete in einer Werbeagentur, während er für seine Kinder eine Weihnachtsgeschichte mit dem Titel "the Christmas box" schrieb. Damit gelang ihm der Durchbruch, das Buch wurde ein riesiger Verkaufshit in den USA. Evans und seine Frau gründeten später einen Zufluchtsort für obdachlose Kinder mit demselben Namen. Viele seiner weiteren Romane, die allesamt christliche Moralvorstellungen beinhalten, wurden Bestseller.
(Quelle: lovelybooks.de)

Inhalt:

Salt Lake City, 1962. Eric ist erst vor Kurzem mit seinen Eltern in die Stadt gezogen. Zufällig trifft er an einem eiskalten Herbsttag auf die Ausreißerin Grace und gewährt ihr Unterschlupf im Gartenhaus der Familie. Aus Zuneigung wird bald Freundschaft – und schließlich sogar Liebe. Doch je länger Grace’ Aufenthalt dauert, desto deutlicher wird es, dass das Mädchen ein dunkles Geheimnis in sich trägt – ein Geheimnis, das Erics und Grace’ Liebe zu zerstören droht …



Daten im Überblick:

Taschenbuch:

Autor: Paul Richard Evans
Originaltitel: Grace
ISBN: 9783404165179
Erschienen: 2010
Seiten: 224
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: 7,99€








Eigene Meinung:

USA, 1962: Eric ist der Typ Junge, der in der Schule von Rowdys verprügelt wird, in einem Restaurant für einen Hungerlohn arbeiten geht und noch keine Erfahrungen mit Mädchen hat. Bis er Grace zufällig begegnet. Das Leben mit ihr ist anders als alles was Eric bisher erlebt hat, besser, aufregender. Aber auch ein Leben auf Zeit…

Weihnachts – und Winterromane strahlen normalerweise Besinnlichkeit aus. Ruhe und Romantik. Menschen finden ihr Glück. Niemand ist allein. „Mein Winter mit Grace“ entspricht nicht diesem typischen Bild, ist aber gerade deswegen so herausragend.

 

Wer in der Winterzeit keine traurigen oder aufwühlenden Bücher lesen möchte, der sollte „Mein Winter mit Grace“ vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt durchlesen. Denn das Thema Nächstenliebe (im weitesten Sinn), wird von Evans in eine beklemmende Situation verpackt. 

Der Roman wird mit dem Wintermärchen „Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen“ von Hans Christian Andersen begonnen, dass ich zuvor nicht kannte. Es passt aber wunderbar in die Atmosphäre des Buches und bereitete mich auf den Inhalt vor. (Wie üblich bei mir, habe ich dieses Märchen auch noch einmal am Ende des Buches gelesen.)

An jedem Kapitelanfang steht ein Tagebucheintrag von Grace, der auf das kommende Kapitel vorbereitet und zum Nachdenken anregt. Die Kapitel sind meist auch sehr kurz gehalten, so dass man begierig von Seite zu Seite blättert und das Ende erfahren möchte. Paul Richard Evans Schreibstil verführt geradezu dazu. Er schafft es außerdem eine gewisse Spannung aufzubauen, bei der ich als Leser auf den Wendepunkt hingefiebert habe. Auch wenn es sich jetzt so anhört als sei das Buch total spannend, ist es sicherlich nicht unbedingt etwas für diejenigen die Spannung suchen. Die Geschichte zwischen Grace und Eric ist leicht romantisch, sehr realistisch und gerade deswegen wartet man auf den Knalleffekt.

Die Freundschaft und zarte Liebe zwischen Eric und Grace ist absolut nicht kitschig, sondern wunderschön wiedergegeben und für beide viel mehr als eine bloße Romanze zwischen Teenagern. Eric wird erwachsen, ist selbstlos wird aber auch selbstbewusster, während er für Grace das einzige Bindeglied zwischen ihr und der restlichen Welt ist.

Das angesprochene Thema (das hier nicht verraten sei) ist eigentlich jedem von uns vertraut und liegt auch dem Autor merklich am Herzen.

FAZIT

Diesem Roman sollte man sich nur stellen, wenn man auch aufwühlende Themen in der Weihnachtszeit nicht meidet. Denn obwohl die Geschichte romantisch ist, ist sie leider auch immer noch sehr realistisch.

5/5 Punkten