Dienstag, 18. Dezember 2012

Rezension...Der Märchenerzähler von Antonia Michaelis

Die Autorin:

Antonia Michaelis wurde 1979 in Kiel geboren. Fünf Jahre später begann sie zu schreiben - und hat seitdem nicht mehr damit aufgehört: während ihrer Schulzeit in Augsburg oder auf ihren zahlreichen Auslandsreisen. Sie ließ sich inspirieren von der englischen Literaturgeschichte, die sie in ihrem ersten großen Kinderroman "Die wunderliche Reise von Oliver und Twist" verarbeitete. Antonia Michaelis lebt im Nordosten Deutschlands und hat gerade ihr Medizinstudium abgeschlossen
(amazon.de)

Eine sehr unterhaltsame Kurzbiographie sowie Informationen zu all ihren Büchern findet iht auf der offiziellen Homepage der Autorin. KLICK
Eher private Informationen erhaltet ihr auf ihrem Webblog. KLICK

Inhalt:

Abel Tannatek ist ein Außenseiter, ein Schulschwänzer und Drogendealer. Wider besseres Wissen verliebt Anna sich rettungslos in ihn. Denn es gibt noch einen anderen Abel: den sanften, traurigen Jungen, der für seine Schwester sorgt und der ein Märchen erzählt, das Anna tief berührt. Doch die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Was, wenn das Märchen gar kein Märchen ist, sondern grausame Wirklichkeit? Was, wenn Annas schlimmste Befürchtungen wahr werden? Ein temporeicher Thriller und ein zu Herzen gehende Liebesgeschichte lässt nicht los! Eindrucksvoll, begeisternd und abwechslungsreich - eine ganz neue Antonia Michaelis.


Daten im Überblick:

Gebundene Ausgabe: (Link zu amazon.de)

Autor: Antonia Michaelis
Originaltitel: -
Erschienen: 2011
Verlag: Oetinger
Seiten: 446
Preis: 16,95€








Eigene Meinung:

Abel Tannatek ist der polnische Kurzwarenhändler, den niemand wirklich kennt. Er scheint in einer anderen Welt zu leben. Ist es das, was Anna so an ihm fasziniert? Als sie ihm auf ihrem Weg durch Greifswald folgt, lernt sie auch seine kleine Schwester Micha kennen. Für sie mimt er den Märchenerzähler. Doch dieses Märchen ist beängstigend und hat mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit in sich. Was, wenn Annas Interesse für den Märchenerzähler, zu ihrem Verhängnis wird?

Der wunderschöne Schreibstil der Autorin führte mich gleich in diese winterliche Geschichte ein. Ein Pluspunkt dabei ist natürlich, dass mir Greifswald als Handlungsort recht gut bekannt ist.

Anna ist jemand, mit dem ich mich absolut identifizieren konnte. Denn sie ist nicht der Partygänger und sehr konzentriert auf ihre Noten. Letzteres zumindest bis sie Abel in ihrem Leben einen Platz gewährt. Sein Märchen nimmt sie mit auf eine Reise in ein anderes Leben, Abels und Michas Leben, die ihrer Welt so wahnsinnig fremd sind.

Auch die Schulclique ist nah an der Realität. Wer kennt nicht solche Außenseiter wie Bertil, die zu niemandem zu passen scheinen? Oder diejenigen, die um jeden Preis cool sein wollen. Und natürlich sind da auch die reichen angeberischen Schnösel. Damit meine ich nun allerdings nicht, dass Antonia Michaelis sich Stereotypen bedient hat, sondern sie hat einfach die Figuren aus dem Leben gegriffen, um einen Bezug für uns Leser darzustellen.

Abel ist ein sehr mysteriöser Charakter, der gleichzeitig sehr liebevoll zu Anna und seiner kleinen Schwester ist, aber Angst davor hat, jemand anderem zu vertrauen. Und wenn er das tut, dann auf eine Art und Weise die sofort Angst auslöst. Daher weiß man nie woran man bei ihm ist. Ist er der Gute Seelöwe oder der Böse Wolf?

Davon lebt dieses Jugenddrama letztlich auch. Es spielt mit den Lesern, übt aber auch Kritik daran wie wir, aber auch staatliche Institutionen wie die Polizei oder das Jugendamt, mit Menschen umgehen. Es zeigt auf dramatische Art und Weise, dass Hilfe manchmal zu wenig ist und auch nicht gewollt.

Das Ende war unbegreiflich für mich. Auch in der übrigen Handlung gab es reichlich Stellen an denen ich das Buch beiseite legen musste, um über das Gelesene nachzudenken. Allerdings las ich das Ende zweimal mit Tränen in den Augen. Es hat mich noch Tage danach tief beschäftigt und bewegt. Ein Buch, dass ich jedem weiterempfehlen werde!

FAZIT

Ein märchenhaft geschriebenes Buch – doch dieses Märchen ist anders als die uns bekannten, dunkler und geheimnisvoller. Es zieht den Leser in Abels und Annas Welt, und man kann erst wieder auftauchen, wenn die letzte Seite verschlungen ist. Die Worte sind feinfühlig gewählt und die Protagonisten realitätsnah ausgearbeitet. Ein absolut aufwühlendes Jugendbuch!
 
5/5 Punkten

2 Kommentare:

  1. Eine Schöne Rezension , das Buch steht auch noch auf meiner Wunschliste und ich hoffe jetzt nach deiner Rezension das ich es bald haben werde , damit ich es dann lesen kann. Bin sofort deine Leserin geworden *-* Total schön hast du´s hier :)) Ich werde öfter vorbei schauen . Würde mich freuen wenn du mal auf meinem Blog vorbei schaust , da läuft auch grade ein Gewinnspiel ^-^

    Liebste Grüße
    Jenny <3

    AntwortenLöschen
  2. Dieses Buch muss ich ganz ganz unbedingt und dringens auch lesen. Es steht schon Ewig auf meiner Wunschliste - wenn meine Finanzen den nächsten Buchkauf zulassen, wird es auf jeden Fall dieses Buch sein :D

    "Linna singt" ist auch irgendwie ein Winterbuch. Also die Handlung spielt im Winter in den Bergen bei tiefstem Schnee. Von daher trügt dich dein Gefühl nicht :D Im Sommer hätte ich es vermutlich also auch nicht gelesen^^ Bin auf jeden Fall dann gespannt auf deine Meinung :D

    Liebe Grüße
    MelMel

    AntwortenLöschen

Danke für jedes einzelne liebe Kommentar! Anni