Samstag, 5. April 2014

Rezension...Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra von Robin Sloan

Der Autor:

Robin Sloan wurde 1979 in der Nähe von Detroit geboren und hat an der Michigan State University Wirtschaftswissenschaften studiert. Er hat für Twitter und verschiedene andere Onlineplattformen gearbeitet und schreibt gerade an einem neuen Roman. Er lebt in San Francisco.

Inhalt:

Als Clay Jannon seinen Job als Webdesigner verliert, meldet er sich auf eine Stellenanzeige hin bei Mr. Penumbra, der in San Francisco eine alte, verstaubte Buchhandlung betreibt, die rund um die Uhr geöffnet ist. Clay übernimmt die Nachtschicht, und bald ist ihm klar, dass hier irgendetwas nicht stimmt: Die Kunden kaufen nichts, sondern leihen die Bücher nur aus, drei Stockwerke hohe Regale beherbergen riesige Folianten, die keine Texte beinhalten, sondern nur ellenlange Reihen aus Buchstaben. Nach und nach findet Clay heraus, dass Mr. Penumbra und seine Kunden einem uralten Geheimnis auf der Spur sind. Mit der Unterstützung seiner Freundin Kat und seines ältesten Kumpels Neel, sowie der Weisheit von Mr. Penumbra, macht sich Clay daran, dieses Geheimnis zu lüften. Ein Geheimnis, das bis in die Anfangszeiten des Buchdrucks zurückreicht.


Daten im Überblick:

Gebundene Ausgabe:
Autor: Robin Sloan
Verlag: Blessing
Erschienen: 2014
Seiten: 352
Preis: 19,90€











Eigene Meinung:

Clay sucht Arbeit und findet diese überraschend in Mr. Penumbras Buchhandlung, die rund um die Uhr geöffnet ist. Während seiner Nachtschichten kommen jedoch kaum Kunden in den Laden, die die Romane im vorderen Bereich des Ladens kaufen. Meistens leihen sie nur die sogenannten „Ladenhütern“ aus. - Was in ihnen steht ist ein Geheimnis, denn Clay ist es verboten die Bücher aufzuschlagen. Schon bald will Clay mithilfe seiner Freunde das Geheimnis um Mr. Penumbras Buchladen erforschen. Was wird er finden?

Die Handlung des Romans erscheint aufgrund des Klappentextes aufregend, es gilt ein Geheimnis zu lösen, Clay wird vermutlich auf einen Mythos stoßen und vor allem erweckte der Klappentext bei mir den Eindruck, dass ich ein spannendes Buch lesen würde.

Leider konnte Robin Sloan diese Erwartungen nicht erfüllen, da es nur unwesentlich um das Thema Bücher geht. Vielmehr wird die moderne Technik in den Vordergrund gestellt. Dies wäre kein Problem, würde Sloan die Firma Google nicht so sehr zum Thema machen, dass man das Gefühl bekommt, Google sei drauf und dran die Welt zu erobern. Dies lässt sich sicherlich als Satire auffassen, mit der ich aber meine Probleme hatte. Zu naiv wirkt Clay als er die Macht Googles darstellt, als das dies wirklich eine Kritik sein kann. Kritik vielleicht daran, dass man den Verbraucher oft im Unklaren lässt was mit seinen Daten geschieht. Aber so wirklich habe ich den Gedanken des Autors nicht verstanden: Ist Google nun sinnvoll und innovativ oder beraubt es seine Nutzer? Oder beides? So richtig hat diese Message für mich nicht in das Buch gehört, weil sie einfach nicht zur Handlung passen wollte.

Der Anfang des Buches war aber gut gemacht: Eine altertümliche Buchhandlung mit einem durch und durch rätselhaften, aber gutmütigen Mr. Penumbra, der sofort Sympathieträger ist. Seine Figur hat mich wirklich überzeugen können. Da auch die Nebencharaktere meist blass bleiben und im Fall von Kat, die Clay unbedingt erobern will, im weiteren Verlauf sogar unsympathisch werden, ist mit der Entwicklung der Charaktere keine Spannung zu erzeugen.

Erst in den letzten Kapiteln zeigt der Autor, dass er eine Geschichte wirklich spannend konstruieren kann und es dabei sogar schafft den Leser miträtseln zu lassen. Endlich steht das im Mittelpunkt, was das Buch für mich lesenswert gemacht hätte. Es geht nicht um technische Fachbegriffe, nicht um abstruse Theorien (die das Geheimnis leider beinhaltet hat) oder die nervige Geschichte einer nervigen Google-Mitarbeiterin. Stattdessen geht es um Clay, der selbst die Initiative ergreift um das Rätsel zu lösen, ein aufregendes Museum und die Figur des Mr. Penumbra.

Vielleicht habe ich auch einfach das Buch nicht verstanden. Jan Wiele von der FAZ schreibt nämlich: "Eine gewiefte Parodie auf Fantasy-Abenteuer, eine amüsante Reportage aus der Welt der kalifornischen Tekkies, eine spitze Satire der Allmachtsphantasien von Google." So kann man die Geschichte natürlich auch sehen.

FAZIT

Das letzte Drittel wäre 4 oder 5-Punkte würdig gewesen, jedoch konnte ich zuvor nichts mit dem Buch anfangen. Diese Mischung aus Technik und Büchern fand ich gewöhnungsbedürftig, die Charaktere waren für mich nicht interessant und sogar das aufregende Geheimnis war dann doch gar nicht so aufregend, sondern eher langweilig. Wie viel Potenzial hier verschenkt wurde finde ich traurig, aber so kann ich dem Buch nur 3 Punkte, mit leichter Tendenz zu 2 Punkten, geben.

3/5 Punkten

5 Kommentare:

  1. Eine ganz tolle Rezension <3
    Ich finde das Cover des Buches so unglaublich schön *-* Und ich möchte das Buch unbedingt lesen, allerdings habe ich jetzt keine allzu hohen Erwartungen mehr, was ja auch ganz gut sein kann :)

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    1. Schön, dass du das Buch trotz meiner durchwachsenen Meinung lesen möchtest. Ich bin schon sehr gespannt auf deine Rezension, wenn du das Buch gelesen hast! Ich wünsche dir vorsorglich schon mal viel Spaß beim Lesen und hoffe natürlich, dass dir das Buch besser gefällt als mir.
      Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende (und Ferien?)!

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  2. Klingt sehr interessant, deine Rezi ist sehr ausführlich :)

    LG Laura


    Ich freue mich auf einen Gegenbesuch!
    http://buechernixe.blogspot.de

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  3. Ich hatte das Buch auch in der Buchhandlung gesehen - aber nicht gekauft -, muss die aber zustimmen. Meine Erwartungen nach dem Klappentext wäre ebenfalls andere gewesen.
    Ich denke die Thematik muss den Leser/die Leserin einfach ansprechen und aktuell würde mich der Fokus auf Google etc. auch nicht sonderlich reizen. Danke für diese informative Rezension!

    LG

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    1. Aber gerne ;-) Ich bin immer froh wenn meine Rezensionen irgendwie weiterhelfen! Leider war ich ja etwas enttäuscht...

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Danke für jedes einzelne liebe Kommentar! Anni