Dienstag, 17. Januar 2012

Rezension...Zwei an einem Tag von David Nicholls

Der Autor:

Geboren 1966 in der englischen Grafschaft Hampshire, ging David Nicholls zum Studium nach Bristol, wo er Englische Literatur und Schauspiel belegte. Danach übernahm er einige Jahre lang immer wieder mal Rollen, aber eine Karriere als Schauspieler wurde dann doch nicht daraus. Nach Redaktionsarbeiten für BBC Radio Drama versuchte er sich schließlich als Drehbuchschreiber - und zwar mit großem Erfolg. So stammt etwa die Kultserie "Cold Feet" aus der Feder von Nicholls. 2005 erschien dann sein erster Roman "Keine weiteren Fragen". Weitere folgten - und mit ihnen der Aufstieg zum Bestsellerautor. Zusammen mit seiner Familie lebt der Autor in London.
(Quelle: amazon.de)

Inhalt:

»Gerade stelle ich mir dich mit 40 vor!« Es ist der 15. Juli 1988, und Emma und Dexter, beide zwanzig, haben sich gerade bei der Abschlussfeier kennengelernt und die Nacht zusammen durchgemacht. Am nächsten Morgen gehen beide ihrer Wege. Wo werden Sie an genau diesem Tag ein Jahr später stehen? Und wo in den zwanzig darauffolgenden Jahren? Werden sich die beiden, die einander niemals vergessen können, weiterhin immer gerade knapp verpassen?


Daten im Überblick:

Taschenbuch:
Autor: David Nicholls
Originaltitel: One Day
ISBN: 9783453811843
Seiten: 541
Verlag: Heyne Verlag
Auflage: 15. Auflage, April 2011
Preis: 9,99 €



Eigene Meinung:

Das Cover von „Zwei an einem Tag“ ist nichts was mich normalerweise zum Kauf bewogen hätte: Es ist schlicht (was an sich absolut nichts Schlechtes ist) und die Farben sind nicht treffend gewählt. Trotzdem ist die Grundidee, die Umrisse von zwei Gesichtern zu zeigen, nicht schlecht und ich konnte mir auch eine Erklärung für das Motiv denken. Die Gesichter bleiben schemenhaft und sind in ihren Gesichtszügen nicht klar wahrzunehmen, genau wie Dexter und Emma sich gegenseitig meist nicht wahrnehmen.  

Das Buch wird abwechselnd aus Sicht von Dexter und Emma erzählt. Ohne diesen Sichtwechsel wäre die Hälfte des Buches gut wegzulassen, denn den 15. Juli verbringen Emma und Dexter, nicht wie zuerst angenommen, nicht immer zusammen. Auch passiert an einem 15. Juli natürlich nichts Einschneidendes in ihren Leben. Sie heiraten nicht an diesem Tag, sie bekommen oft auch keine erschütternden Nachrichten. So bleiben die Kapitel meist ein Überblick darüber, was sich in den Leben von „Dex und Em, Em und Dex“ über das Jahr beruflich und privat verändert hat.
Der Grund warum gerade der 15. Juli ausgewählt wurde um die Beiden zwanzig Jahre lang zu begleiten, liegt nahe und besteht darin das Emma und Dexter an diesem Tag 1988 das erste Mal miteinander gesprochen haben.

Beide sind nach ihrem Abschluss noch unschlüssig was sie beruflich tun wollen und für was sie sich einsetzen, also welchen Platz sie in der Gesellschaft einnehmen. Jeder geht auf ganz unterschiedliche Weise an die Planlosigkeit ran.

Dexter ist nicht der sympathischste Mensch der mir begegnet ist, aber er war mir auch nicht komplett unsympathisch. Er trinkt, er hat viele Affären, aber ein Wandel rettet ihn davor ein nerviger Charakter mit den ständig selben Problemen zu werden. Allerdings habe ich mich bei ihm oft gefragt Warum? Warum tut er das überhaupt?
Emma kann man vielleicht als sein Gegenstück bezeichnen, was die Charaktereigenschaften angeht. Sie interessiert sich für Literatur, Politik und versucht obwohl sie keine Ahnung hat was sie als nächstes tun soll, ihrer Moral zu entsprechen.
„Em und Dex, Dex und Em“ erleben Höhen und Tiefen, was beide auch davor bewahrt auf Stereoprotagonisten reduziert zu werden. Emma die Gute und Dexter der Böse. Aber zum Glück erleben wir einige moralische Fehltritte und gute Seiten mit.

Das Ende beantwortet die meisten Fragen die während des Lesens ungeklärt blieben, dennoch hätte ich mir ein Ende gewünscht das mehr über die Zukunft offenbart, weil ich finde, das diese Zeit (Gegenwart) ziemlich unabgeschlossen war. Die Endszene war aber gut gewählt, sehr realistisch wie das gesamte Buch. Trotzdem habe ich auf den Wow-Effekt* vergeblich gewartet.

FAZIT

Das Buch ist durch den Schreibstil leicht zu lesen, aber kein Page-Turner, da die Geschichte manchmal festgefahren wirkte. Für Romantik-Fans wird es kein ideales Buch sein, da es sehr realistisch ist und aus dem Leben gegriffen sein könnte. Die Idee ist neu und interessant, ebenso wie die Geschichte die mir das Buch zu erzählen hatte, insgesamt konnte es mich aber nicht komplett überzeugen. Darum von mir:

3,5 / 5 Punkten

* Ein Ende hat für mich den Wow-Effekt, wenn in mir besondere Gefühle hoch schwappen, wenn ich lachen oder weinen muss. Oder wenn ich das Buch zuklappe und mir denke, wie schön das war, wie romantisch und der *hach*-Moment kommt. Besonders ist es aber auch, wenn ich danach sehr viel über die Geschichte nachdenke und mich noch einmal damit beschäftige.

2 Kommentare:

  1. Schöne Rezension, meine Liebe.
    Das Buch will ich auch mal lesen, aber es ist so dick... Und da ja auch noch mein SuB da ist... Warte ich lieber noch mit dem Kaufen. ;)

    LG

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  2. Ich finde deine Rezensionen sehr gelungen. Oft lass ich mich von dir inspirieren und informiere mich über die Bücher genauer... und oft finden sie einen Weg in mein Bücherregal. Danke dafür :)

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Danke für jedes einzelne liebe Kommentar! Anni