Mittwoch, 4. Januar 2012

Rezension...Vor dem Frost von Henning Mankell

Der Autor: 

Henning Mankell, geboren 1948 in Härjedalen, ist einer der angesehensten und meistgelesenen schwedischen Schriftsteller. Er lebt als Theaterregisseur und Autor abwechselnd in Schweden und in Maputo/Mosambik. Mit Kurt Wallander schuf er einen der weltweit beliebtesten Kommissare.

Inhalt:

Gott hat gefordert«, ruft ein Mann, als die Tiere sterben: Ein Kalb wird bei lebendigem Leib verbrannt, sechs brennende Schwäne fliegen über den Marebo-See. Frauen verschwinden, eine Amerikanerin wird in der Kirche erdrosselt, und ein Lastwagen voller Dynamit läßt den Dom von Lund in Flammen aufgehen ...

Daten im Überblick:

Taschenbuch:
Autor: Henning Mankell
Originaltitel: Innan frosten
ISBN: 9783423212595
Seiten: 519
Verlag: dtv
Auflage: 1. März 2011 (Neuauflage, Original 2002 erschienen)
Preis: 9,95 €




Eigene Meinung:

„Vor dem Frost“ ist ein Wallander-Krimi, wenn auch nicht im typischen Sinne. Er zählt auch nicht zu der Wallander Reihe dazu, ermittelt wird nämlich von Kurt Wallanders Tochter Linda.

Linda ist im Grunde eine interessante Frau. Im Teenageralter versuchte sie zwei Mal sich umzubringen, ihr Vater weiß jedoch nur von einem Selbstmordversuch.
Sowieso erfährt man viel Privates über Linda, ihren Vater Kurt Wallander, Kollegen…

Den Anfang des Buches fand ich sehr schleppend, so dass ich mich durch die ersten 100 Seiten wirklich durchquälen musste. Um das genauer zu erklären, muss ich noch etwas mehr vom Inhalt erzählen. Linda ist Polizeianwärterin und wird zur Ordnungspolizei gehen (deren Aufgaben sind z.B. Schlägereien schlichten). Plötzlich verschwindet ihre Freundin Anna und sie macht sich Sorgen. Niemand außer ihr glaubt daran, dass Anna etwas passiert ist. So kommt es das Linda selbst Nachforschungen anstellt.
Das könnte durchaus spannend sein und hat auf jeden Fall Potenzial. Meine Neugier wurde allerdings erst geweckt als ein Mord geschehen ist. Mehr möchte ich nicht über den Inhalt verraten.

Im gesamten Buch sind Kapitel aus der Sicht des Täters oder der Täter eingefügt. Teilweise war es anregend zu erfahren aus welchen Motiven sie handeln und wie sie selbst zu den Verbrechen stehen. An den meisten Stellen werden mir die Motive aber zum dritten Mal erläutert, weil die Täter anscheinend an nichts anderes mehr denken können. So kommt es das ich besonders diese Kapitel als langatmig empfand und sie mich deswegen in meinem Lesefluss gestört haben.

Bei vielen Krimis bzw. Thrillern gibt es auch Kapitel aus der Sicht des Verbrechers, die die eigentliche Handlung unterbrechen. Bei anderen Krimis hätte mich das wahrscheinlich nicht so gestört, aber bei „Vor dem Frost“ wusste ich bereits die Namen der Täter, warum sie das tun, in welchem Verhältnis sie zu anderen Personen stehen, usw. Dieser Krimi ist also nicht deswegen spannend, weil man raus finden möchte wer der Täter ist, sondern wann die Polizei auf seine Spur kommt bzw. wann Linda das tut und was die Täter weiter planen.

Außerdem gibt es noch ein Kapitel aus der Sicht eines Opfers und wie sie auf ihren Mörder gestoßen ist. Von allen „Zwischenkapiteln“ hat mich leider nur dieses überzeugen können. Sicher ist es gut ausgedehntes Wissen über den Lebenslauf des Täters zu haben – für die Polizei. Ich persönlich lese lieber die Kurzfassung (sprich zwei Seiten) dazu.
Richtig spannend war das Buch für mich nur zum Ende (ca. die letzten 40 Seiten). Es wurde spannend. Nicht weil ich wissen wollte wer der Täter war, sondern einfach warum sie auf seine Spur kommen und an diesen Stellen hat mir sogar Mankells Schreibstil ganz gut gefallen.

Wie auch bei „Der Chinese“ finde ich seine Art zu schreiben einfach nicht sehr ansprechend. Um das genauer zu erklären: Ich finde sie sachlich – nüchtern und deswegen kann ich mit seinen Büchern anscheinend nicht so viel anfangen. Möglich das meine Wertung dadurch auch nicht ganz fair ist. – Darum: Ich gebe nur meine Eigene Meinung wider.
Der Fall an sich hatte Potential, aber das ist wohl daran gescheitert das ich mit Mankell nicht zu recht komme.
FAZIT

Dieser Krimi wartet mit vielen persönlichen Einblicken zu den Personen auf – leider konnte mich das nicht überzeugen. Es war langatmig und deswegen ist auch die Spannung verloren gegangen. Mankell’s Schreibstil ist Geschmackssache. Mein Geschmack war es nicht, darum auch nur 2 von 5 Punkten.
2/5 Punkte

Vielleicht gebe ich irgendwann einem echten Wallander Roman noch mal die Chance.

2 Kommentare:

  1. Schade, dass es so langatmig war...
    Na ja, wie immer eine gute Rezi (:

    Morgen & übermorgen kann ich wahrscheinlich keine Kommis bei dir schreiben, weil ich nicht da bin -.-
    Aber das hole ich am Wochenende nach *zwinker*

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  2. Hey :)
    naja also Faust fand ich anfangs echt total gut und eigentlich finde ich, dass ich jetzt nach der Analyse mehr verstehe, aber ich hoffe einfach nur, dass es nicht in der Arbeit kommt :D dafür wäre es mir dann doch nicht gut und verständlich genug ;)
    Mit Beastly wünsche ich dir seeehr viel Spaß. Ich liebe sowohl das Buch als auch den Film! :)
    Kissed ist auch wirklich toll, hat man an meiner Rezi vielleicht gesehen dass ich es mochte ;) Und ja, im Regal nebeneinander sehen die zwei schon sehr hübsch aus :) Ich werd mir ab jetzt jedes Buch von Alex Flinn kaufen (:

    Liebe Grüße, Katharina

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Danke für jedes einzelne liebe Kommentar! Anni