Sonntag, 8. Januar 2012

Rezension...Beastly von Alex Flinn

Die Autorin:

Alex Flinn, geb. 1966 in New York, lernte schon mit drei Jahren Lesen und wollte bereits mit Fünf Schriftstellerin werden. Für Recherchen absolvierte sie u.a. eine Schauspielschule und eine Gesangsausbildung. Heute ist sie eine vielfach preisgekrönte Jugendbuchautorin, die Märchen ganz besonders liebt und zahlreiche Bücher erfolgreich veröffentlicht hat. Sie lebt in Miami, Florida, USA.
(Quelle: amazon.de)

Inhalt:

Kyle Kingsbury ist eine Bestie, die nachts durch New York streift - ein hässliches Monstrum. Doch Kyle war nicht immer so. Früher hätte jeder gern mit diesem gutaussehenden, intelligenten und bei Mädchen beliebten Kerl getauscht. Aber Kyle war auch arrogant und eingebildet. Zur Strafe wurde er verflucht und muss nun als grässliches Biest durch die Stadt laufen. Jetzt kann nur noch die Liebe diesen Fluch brechen. Wird Kyle erlöst werden?

"Ich bin eine Bestie. Eine Bestie. Kein Wolf oder Bär, kein Gorilla oder Hund, sondern eine entsetzliche Kreatur mit aufrechtem Gang - ein Wesen mit Reisszähnen und Klauen. Ich bin ein Monster. Du glaubst wohl, ich erzähle Märchen? Falsch. Ich lebe in New York. In der Gegenwart. Ich bin keine Missbildung, bin nicht krank. Aber ich werde für immer so bleiben, es sei denn, die Liebe kann den Fluch brechen..."


Daten im Überblick:

Hardcover:
Autor: Alex Flinn
Originaltitel: Beastly
ISBN: 9783833938443
Seiten: 333
Verlag: Baumhaus Verlag (Bastei Lübbe)
Auflage: 6. Auflage, 12 Mai 2011
Preis: 12, 99 €





Eigene Meinung:

„Beastly“ von Alex Flinn ist die modernisierte Fassung von „Die Schöne und das Biest“. Auch ich hatte einige Bedenken als ich mit dem Buch begonnen habe. Denn natürlich kannte ich das Märchen schon aus der Disney-Verfilmung und das Originalmärchen. Dadurch war ich auch skeptisch, ob meine Erwartungen an eine Neuerzählung nicht zu hoch wären.

Ohne jetzt über den Inhalt zu schreiben, möchte ich einen Einblick darin geben, warum Alex Flinn sich überhaupt dazu entschlossen hat dieses Märchen umzuschreiben. Das erklärt sie nämlich in den Anmerkungen, die sehr interessant zu lesen waren. Jeder der das Buch liest, sollte die Anmerkungen auf keinen Fall überlesen. „Beastly“, so erklärt sie, setzt sich eigentlich aus Ideen anderer Versionen von „Die Schöne und das Biest“ zusammen, die teilweise aus dem 18. Jahrhundert stammen. Sie selbst hat bei dem Buch darauf geachtet, sich intensiv mit der Situation des Biestes zu beschäftigen, wie es sich fühlt, isoliert und unglücklich und warum es in dieser Situation ist. Auch die Beweggründe warum die Schöne in das „Schloss“ des Biestes findet, sind immer leicht unterschiedlich ausgelegt worden. Ihre Version des Märchens findet man nun in diesem Buch wieder.

Von außen ist das Hardcover mit einer weißen Rose verziert, die nicht grundlos ausgewählt wurde und perfekt zum Inhalt des Buches passt. Im Hintergrund kann man beim drehen des Buches und wenn man es gegen das Licht hält eine Dornenhecke erkennen. Dornen gibt es im Buch schließlich zu genüge…

Die modernisierte Version von Alex Flinn’s „Die Schöne und das Biest“ spielt im heutigen NYC und beginnt in einer kostspieligen Privatschule. Alle dort kennen Kyle Kingsbury. Er ist gutaussehend und umgibt sich als Sohn eines berühmten, erfolgreichen und reichen Fernsehmoderators mit ebenfalls gut aussehenden Menschen. Doch dann begegnet er einer Hexe, die ihn auf die Probe stellt und verwandelt. Er wird zu einem Biest, mit Haaren und Klauen. So kann er seinen Freunden nicht mehr vor die Augen treten. Es gibt nur eine Chance den Fluch zu brechen: Er muss binnen zwei Jahren jemanden finden der ihn so liebt wie er ist und von seiner wahren Liebe geküsst werden. Ansonsten wird er für immer ein Monster bleiben. Ob Kyle es schafft ein Mädchen zu finden das ihn tatsächlich so lieben kann und ob er vielleicht sogar etwas aus dem Fluch lernt, erfahrt ihr im Buch.

Schön im Buch ist, dass einige Klischees ausgelassen werden. So ist Lindy, diejenige die Kyle auserwählt hat seinen Fluch zu brechen, keine klassische Schönheit, sondern eher der Streber-Typ, der keinen gesteigerten Wert auf ihr Äußeres legt. Auch die Idee das Kyle Unterstützung durch einen blinden Nachhilfelehrer und eine Haushälterin erhält, ist neu und erfrischend, da Kyle ansonsten wohl nichts mit sich anzufangen wüsste. Auch andere komplett neue Aspekte gaben Anlass zu Überraschungen, es gab aber auch einige Details die man aus anderen Geschichten wieder erkennt. Das rechne ich aber nicht als Nachteil an, schließlich empfand ich diese Textstellen keineswegs als unpassend.
Einige Klischees wurden dagegen reichlich bedient, wenn auch besser erklärt als in anderen „Die Schöne und das Biest“- Geschichten. So sind die Familien von Lindy und Kyle entweder zerrüttet oder lassen sie im Stich – weshalb sie gezwungen sind beieinander zu bleiben.

Zum Schluss waren mir alle Charaktere sehr sympathisch. Die Liebesgeschichte zwischen Lindy und Kyle entwickelt sich sehr langsam und zuerst auch realistisch. Kyle verliert sich immer mehr in Tagträumen über seine Angebetete, traut sich aber natürlich nicht. So wurde dieser letzte Teil des Buches doch sehr Kitsch beladen und wirkte nicht so „modern“. Verständlich ist Kyles Reaktion dennoch, da er Lindy als seine einzige Chance ansieht.

Unterbrochen wird die Geschichte durch Chatroom-Besuche von Kyle. Dieser Chatroom ist eine Art Selbsthilfegruppe für „ungewollte Gestaltänderung“ (S. 7). Dort begegnet wir nicht nur dem Beast, also Kyle wieder, sondern auch anderen bekannten Märchenfiguren wie dem Froschkönig, der Meerjungfrau Arielle und den in einen Bären verwandelten Prinzen aus „Schneeweißchen und Rosenrot“. Die Unterhaltungen waren immer sehr lustig durchzulesen und haben der Geschichte Humor gegeben.

FAZIT

Man bekommt keine Nacherzählung sondern eine in Ansätzen neue und modernisierte Geschichte, die aber auch auf ältere, bereits bekannte Versionen zurückgreift. Stellenweise blieb mir das Buch nicht realitätsnah genug. Darum märchenhafte 4 von 5 Punkten.

4/5 Punkten

7 Kommentare:

  1. Wow, ist das eine tolle Rezension *_*

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  2. Du wurdest getaggt! Viel Spaß - ich hatte ihn :)
    http://herzgeschichten.blogspot.com/2012/01/getaggt.html
    Und bitte verlinke mir deinen Antwort-Post unter dem Tag-Post :)
    Liebe Grüße
    Dani

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  3. Hab gerade deinen Blog entdeckt :) Schön hast du es hier! Deine Rezi ist toll! :D
    Würde mich freuen, wenn du auch mal bei mir vorbei schaust:
    http://meine-lesewelt.blogspot.com
    Liebe Grüße, Selina

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  4. Wow, sehr ausführliche und schöne Rezi! :D

    zu deinem Kommi: ööh...HORRORbuch? Ja, ein bisschen brutal, aber eher ein tiefsinniger Roman mit Botschaft...O.o Merkwürdige Lehrerin! :D

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  5. Ich bin extremst neidisch auf deinen SuB... Mittlerweile nur noch 4 Bücher?! :O

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  6. Bei amazon bestelle ich eigentlich auch so gut wie nie... Mein Problem ist Medimops :D

    Ich wohn auch auf dem Land... Zum nächsten richtigen Buchladen hab ich 25 km. Bus- oder Bahnverbindung hab ich nicht. -.- Alle drei Wochen oder so komm ich mal in die Stadt ^^

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  7. Ich bin ganz deiner Meinung-ich habe auf meinem Blog auch ein Rezension zu Beastly.
    hier:http://fliegende-gedanken.blogspot.com/2012/01/vorsichtbeastly.html

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Danke für jedes einzelne liebe Kommentar! Anni