Der Juli ist wohl Monat der 3,5 Punkte Bücher ;) Auf jeden Fall habe ich es dann jetzt geschafft noch eine Rezension zu schreiben. Die wollte ich eigentlich schon gestern erledigt haben, aber irgendwie wollten die Worte nicht so wie ich.
Die Autorin:
Die Autorin Amelie Fried wurde 1958 in Ulm als Tochter eines Verlegers und einer Buchhändlerin geboren. Amelie Fried lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Nähe von München.
Derzeit moderiert Amelie Fried das neue Literaturformat des ZDF "Die Vorleser".
Ihre Romane "Traumfrau mit Nebenwirkungen", "Am Anfang war der Seitensprung", "Der Mann von nebenan", "Glücksspieler", "Liebes Leid und Lust", "Rosannas Tochter" und Die Findelfrau wurden Bestseller. Vier der Romane wurden verfilmt.
Inhalt:
Manchmal ist die Liebe so stark, dass sie zum Gefängnis wird. So wie bei Freda und ihrer achtzehnjährigen Tochter Josy. Das mysteriöse Verschwinden ihres Vaters fesselt Josy so sehr an die Mutter, dass sie kein eigenes Leben wagt. Als sie endlich Mut fasst und allein in ein fremdes Land geht, gerät sie in den Sog einer großen Liebe - und in höchste Gefahr.
Daten im Überblick:
Taschenbuch:
Autor: Amelie Fried
Originaltitel: -
ISBN: 3453407199
Erschienen: 2010
Verlag: Heyne
Seiten: 400
Preis: 8,95€
Eigene Meinung:
Amelie Fried hat keinen Mutter-Tochter-Roman geschaffen, sondern
in den Mittelpunkt die Neuorientierung nach einem Verlust gerückt.
Freda hat ihre Tochter nach dem ungeklärten Verschwinden
ihres Mannes eingeengt, verfällt in Panik, sobald sich Josy nicht meldet. Aber
auch bei Josy hat der Verlust des Vaters Spuren hinterlassen. Sie ist Leistungsdruck
nicht mehr gewachsen, zweifelt an sich selber und hat deshalb die Schule
abgebrochen. Was soll sie in der Zukunft machen?
Damit Mutter und Tochter den Weg in ein neues Leben nach
Alex, dem Ehemann und Vater, finden, müssen sie sich trennen. Da bekommt Josy
das Angebot für ein Kinderhilfsprojekt für ein Jahr nach Mexiko zu gehen…
An den Anfang hat Amelie Fried zunächst das gemeinsame Leben
von Mutter und Tochter gestellt, die abwechselnd davon berichten. Leider wurde
es hier ein paar Mal langatmiger, dennoch hat man sehr viele interessante Dinge
über die beiden Frauen erfahren. Das ist auch notwendig, um das weitere
Geschehen zu verstehen.
Die Schilderung des „getrennten“ Lebens mit Josy in Mexiko
und Freda in Deutschland mit ihrer Buchhandlung in der einem buchstäblich die
Decke auf den Kopf fällt, hat mir besser gefallen. An dieser Stelle ist auch
der schöne Schreibstil von Amelie Fried zu erwähnen.
Für alle die sich nicht so genau mit den politischen und
sozialen Zuständen in Mexiko befassen, hält das Buch auch hinsichtlich dessen
viele Informationen bereit. Diese Äußerungen haben auch mich teils beeindruckt
und haben das Buch bereichert. Zu sehen wie Josy dort praktisch auf sich
alleine gestellt ist, hat die Spannung im Buch gehoben. Dazu beigetragen haben
auch einprägsame Charaktere (ebenso in Fredas Leben). Richtig spannend wird es
allerdings erst, als Josy in Gefahr gerät – weit weg von ihrer Mutter…
Das Ende wiederum hat mir leider gar nicht gefallen, da es
einfach unglaubwürdig war. Sicherlich wurde so die neu gewonnene Freiheit von
Josy und Freda demonstriert, aber wer entwickelt sich schon in zwei, drei
Monaten von der Übermutter zu einer Frau, die ihr Kind alleine und (höchst
wahrscheinlich) traumatisiert in Mexiko lässt? Außerdem war die Geschichte dann
auch aus Josys Sicht unglaubwürdig – ein Mädchen das nie zuvor mit Kriminalität
konfrontiert war, kommt in zwei Tagen über eine Straftat hinweg.
Der Roman hat zweifelsohne aber seine Botschaft sehr gut
rüberbringen können: „Jeder Moment kann dein Leben verändern“ (Klappentext)
FAZIT
Eine gute lebensbejahende Geschichte mit starken
Protagonistinnen und gut in die Geschichte integrierten (kleinen) Informationen
über die politische und soziale Situation in Mexiko. Ab und zu schwächelt die
Geschichte aber und das Ende ist schlicht unglaubwürdig. Ich möchte feste 3,5
Punkte geben, denn obwohl die Botschaft des Buches gut war, gab es für 4 Punkte
zu starke negative Punkte.
3,5 / 5 Punkte
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Danke für jedes einzelne liebe Kommentar! Anni